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Aus Alt mach Kunst – Ausgediente Laternenmasten vor der Auferstehungskirche finden neue Bestimmung

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Als Laternenmasten haben die Metallstangen vor der Evangelischen Auferstehungskirche in Puchheim ausgedient – jetzt machen sie eine zweite Karriere als Kunstobjekte. Bis zum Gemeindejubiläum, das vom 25. bis 27. Juli 2014 gefeiert wird, gestaltet die Puchheimer Künstlerin und Werkpädagogin Gabriele Schlüter aus den Stangen ein Kunstwerk auf Zeit. In einem ersten Schritt verhüllte sie die nackten Metallpfosten mit dunkelrotem Stoff.

Roter Stoff verhüllt die ausrangierten Laternenpfosten

Roter Stoff verhüllt die ausrangierten Laternenpfosten vor der Evangelischen Auferstehungskirche in Puchheim. Foto: Jürgen Storm/Evangelische Auferstehungsgemeinde

Die bisherige Beleuchtung auf dem Platz wird demontiert, weil sie defekt ist. Die Leuchtkugeln sind schon abmontiert, bis die Stangen folgen, werden allerdings noch einige Wochen vergehen. Der etwas triste Anblick brachte Pfarrer Markus Ambrosy auf die Idee, die Metallpfosten zu einem Kunstwerk auf Zeit umzuwidmen. Bei Künstlerin Gabriele Schlüter stieß er damit auf offene Ohren: “Ich finde es sehr reizvoll, einem Gegenstand, der ausrangiert werden soll, noch einmal eine neue Bedeutung zu geben”, sagt sie.

Seit einigen Tagen sind die vier Pfosten und der alte Verteilerkasten nun im Stil der Verhüllungskunstwerke des Ehepaars Christo mit rotem Stoff ummantelt: “Etwas verschwindet und ersteht in neuer Form wieder auf”, erläutert Gabriele Schlüter ihre Idee. Insgesamt 26 Meter Stoff hat sie verarbeitet. Das Material ist Sonne, Regen und Wind ausgesetzt, “dadurch verändert es sich natürlich”, beobachtet die Künstlerin. Der Effekt ist erwünscht, “denn er macht Vergänglichkeit und Veränderung deutlich, die zum Leben einfach dazugehören”.

Die verhüllten Stangen sind ohnehin nur ein Übergangsstadium. Seine endgültige Form soll das Kunstwerk auf Zeit bis zum Jubiläumsfest finden, das die Auferstehungsgemeinde vom 25. bis 27. Juli 2014 feiert. Welche Gestalt die alten Laternenstangen dann annehmen, verrät Gabriele Schlüter noch nicht: “Die Aktion soll neugierig machen, Fragen provozieren und die Menschen ins Gespräch bringen.” Und noch ein Aspekt ist ihr wichtig: “Offen zu sein fürs Staunen, dem eigenen Gespür zu trauen, ist auch ein ganz wesentlicher Aspekt des Glaubens.” Und darum sei das Kunstwerk auf Zeit vor der Kirche genau richtig platziert.

Bericht: Eva Dignös


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